Abwasserreinigungsanlage (ARA)

ARA LechDie Abwasserreinigungsanlage der Gemeinde Lech ist tourismusbedingt eine typische Saisonanlage mit Schwerpunkt Winterhalbjahr. Jährlich werden hier rund 1,4 Mio. m³ Abwasser aus Lech und Zürs gereinigt.

Reinigungsschritte

Das über Sammelkanäle ankommende Abwasser durchströmt im ersten mechanischen Reinigungsschritt zwei Feinrechen, um die groben Verunreinigungen herauszufiltern. Das anfallende Rechengut wird durch eine Rechengutpresse gereinigt, verdichtet, hygienisch abgepackt und anschließend der Müllentsorgung weitergegeben. Nach der Rechenanlage gelangt das Abwasser in einen Sand- und Fettfang. Die hier ausgeschiedenen Feststoffe des Sandfanges werden mittels eines Kettenräumers dem Sandwäscher zugeführt, um den Sand zu waschen und die Organik auszuspülen. Der organische Anteil kommt anschließend wieder zurück in den Zulauf der ARA. Im Fettfang wird ...

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... das Wasser beruhigt, damit das Fett im Abwasser auf die Oberfläche kommt. Dieses wird anschließend über eine Pumpe abgesaugt und in den Frischschlammschacht abgeleitet.

In weiterer Folge gelangt das Abwasser zu den Vorklärbecken, in denen leichtere Schwebstoffe aufsteigen und die schweren Schlammpartikel zu Boden sinken. Mittels eines Kettenräumers wird dieser Schlamm in die Pumpensümpfe des Vorklärbeckens transportiert. Dort wird der Schlamm anschließend mehrmals täglich händisch abgelassen und in den Frischschlammschacht geleitet, um zusammen mit dem Fett vom Fettfang in die Faultürme gepumpt zu werden.

Nach den Vorklärbecken beginnt die biologische Reinigung des Abwassers im Belebungsbecken. Hier wird das Abwasser mit dem aus der Zwischenklärung zurückgeführten Schlamm zusammengeführt. Die mit dem Abwasser ankommenden Bakterien bilden dabei die sogenannte Schlammflocke. Die Mikroorganismen in den Flocken nehmen die Abwasserinhaltsstoffe auf, vermehren sich und reinigen das Abwasser. Weil diese Mikroben für ihre Arbeit sehr viel Sauerstoff benötigen, muss das Abwasser ständig umgewälzt und mit Sauerstoff angereichert werden. Durch spezielle Luftverdichter wird dazu Luft über Belüftungseinrichtungen am Beckenboden eingeblasen.

Die Schlammflocken setzen sich in den Zwischenklärbecken, welche der Biologie nachgeschaltet sind, als Schlamm ab. Mit den Kettenräumern und entsprechenden Pumpen wird der in der Zwischenklärbeckensohle angesammelte Belebtschlamm wieder in das Belebungsbecken rückgeführt bzw. ein Teil davon als „Überschussschlamm“ in den Faulturm gepumpt, nachdem er zuvor maschinell eingedickt wurde. Das bedeutet, dass dem Überschussschlamm ein Teil des Wassers entzogen und auch das Volumen reduziert wird.

Im Faulturm wird durch den Faulprozess Biogas gewonnen, das durch zwei Mikrogasturbinen verwertet wird. Etwa 50 % des Energiebedarfes der Kläranlage wird in Form von elektrischer Energie und ein weiterer Teil der benötigten thermischen Energie wird durch die Abwärme der Mirkrogasturbinen abgedeckt.

Der ausgefaulte Schlamm wird dann über eine Schneckenpresse entwässert und anschließend entweder kompostiert oder thermisch verwertet. Das anfallende hochbelastete Presswasser wird dem Zulauf der ARA wieder beigefügt.

Nach den Zwischenklärbecken gelangt das Wasser in eine zweite biologische Reinigungsstufe, den sogenannten Scheibentauchkörpern. Diese Anlage besteht auf zwölf großen Walzen, die einen ungefähren Durchmesser von 2,5 m haben. Diese Walzen verfügen über eine Fläche von ca. 60.000 qm, auf der sich jede Menge Mikroorganismen ansiedeln und das Wasser nochmals reinigen. Anschließend durchläuft das Wasser die Ablauffilter, bevor es dann in den Lechbach fließt.


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