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Aus der Geschichte von Lech

Die ersten menschlichen Aktivitäten am Tannberg lassen sich durch Brandrodungen und Flächenbeweidungen in der mittleren Bronzezeit (1600 bis 1300 v. Chr.) nachweisen. Ab der Eisenzeit (ca. 800 v. Chr.) wurde durchgehend Ackerbau betrieben. Während der Römerzeit ging die Bewirtschaftungsintensität etwas zurück, nahm aber bereits ab 700 n. Chr. wieder deutlich zu und erreichte im ausgehenden Mittelalter ihr Maximum.

Die zugewanderten Walser fanden am Tannberg somit eine bereits besiedelte Gegend vor. Es ist davon auszugehen, dass sich die Walser in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts am Tannberg ansiedelten. Jene Urkunde, die den ältesten Beleg der Walser am Tannberg belegt, datiert auf den 11. März 1453. Darin unterwarfen sich Ammann, Richter und die ganze Gemeinde am Tannberg Herzog Sigmund von Österreich und verzichteten auf alle Rechte und Freiheiten, die sie als Walser besessen hatten.

Im frühen 14. Jahrhundert gehörte der Tannberg zum Machtbereich der Herren von Rettenberg und ging Mitte des 14. Jahrhunderts an die Herren von Heimenhofen über, bevor sich die Tannberger in der bereits erwähnten Urkunde von 1453 Herzog Sigmund von Österreich unterwarfen. Die unterste politische Ebene stellte bis ins frühe 19. Jahrhundert das „Gericht Tannberg“ dar.

Zürs, das 1416 erstmals urkundlich erwähnt wurde, Älpele und der Weiler Omesberg gehörten zur Herrschaft bzw. zum Gericht Sonnenberg.

Unter der bayerischen Herrschaft (1805-1814) kam es zu tief greifenden Reformen. 1808 wurde die moderne Gemeindeorganisation geschaffen, die politische Ortsgemeinde Lech entstand.

Erst 1843 wurden Zürs, Älpele und Omesberg endgültig der politischen Gemeinde Lech zugeordnet. Seither hat sich die Gemeindegrenze nicht mehr verändert.

Der bedeutendste Wirtschaftszweig am Tannberg stellt lange Zeit die Viehwirtschaft dar. Erst mit dem aufstrebenden Fremdenverkehr im 20. Jahrhundert sollte sich dies ändern. Die 1884 eröffnete Arlbergbahn und die Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Flexenstraße brachten die Anbindung an das Verkehrsnetz, sodass immer mehr Gäste nach Zürs und Lech kamen.

2005 wurde Lech von einem schweren Hochwasser heimgesucht.

aus den Beiträge von Alois Niederstätter und Manfred Tschaikner, In: Gemeindebuch Lech, Lech 2014.

Ausführlichere Informationen zur Geschichte von Lech:

Gemeindebuch Lech, hrsg. v. Birgit Ortner, Lech 2014

308 Seiten, Hardcover, zahlr. Abbildungen, ISBN 978-3-9503026-3-9

mit Beiträgen von Georg Friebe, Leo de Graaff, Alois Niederstätter, Manfred Tschaikner, Birgit Ortner, Markus Schmidgall, Mathias Moosbrugger, Klaus Pfeifer, Raimund Rhomberg, Rudolf Berchtel, Wolfgang Meixner, Bernhard Tschofen, Simone Berchtold und Petra Pfefferkorn-Walser.

ausgezeichnet mit dem Staatspreis „Schönste Bücher 2014“ und als eines der „schönsten Deutschen Bücher 2015“.

Erhältlich zum Preis von 39 Euro (exkl. Versandkosten) im Lechmuseum oder über http://www.lechmuseum.at/museumsshop/publikationen/

Gemeindearchiv_Lech__Ortsansicht_von_Lech_1960.jpg
Gemeindearchiv Lech, Ortsansicht von Lech, um 1960